Erlebnissbericht von Anne -Kathrin Ekelmann

Der Winterspeck war angefressen die Hosen sitzen eng, eine doch etwas größer gewordene Rolle quillt über den Hosenbund darüber. Allgemeine Unzufriedenheit macht sich breit. Sportliche Aktivitäten werden mangels Antrieb nicht durchgeführt. Addiert man diese Dinge zusammen ergibt sich eine Summe…. Wovor man erschreckt. Das innere Ich sagt stopp so geht es nicht weiter. Die innere und auch äußere Zufriedenheit muss wieder hergestellt werden.

Plötzlich liest man in der heutigen modernen Welt auf Facebook folgende Zeilen:

Ju-Fit-Boxen

Boxen ? das ist nichts für mich, ich mag keine Gewalt, Ju-Fit-Boxen hat damit nichts zu tun. Bei dieser Sportart kommt man komplett ohne Interaktionen mit einem Gegner aus. Es werden lediglich die Trainingselemente aus dem Boxsport verwendet. So unter anderem

Seilspringtraining
Sandsacktraining
Pratzentraining
Liegestützen
Bauchmuskeltraining
Schattenboxen
Schlagtraining

Das Training bietet die optimale Möglichkeit Stress abzubauen, Kondition und Kraft aufzubauen. Auch eine effektive Gewichtsreduktion ist durch Ju-Fit-Boxen möglich.

Interesse? Einfach Samstags in der Zeit von 10:00 Uhr bis 12:00 Uhr vorbeischauen und mitmachen.

Der erste Gedanke den ich hatte: Treffer versenkt, genau das was du in deiner momentanen Situation brauchst.

Also Sportsachen aus der hintersten Ecke des Schrankes rausgekramt und los zum Aufbruch in die Turnhalle.

Pünktlich 10:00 Uhr ging es los, ein charmanter, salopper blonder „Mitvierziger“ begrüßte mich und stellte sich als Sven vor. Auch einige andere sind dem Aufruf gefolgt und wollten sich sportlich betätigen.

Sven holte als erstes Springseile hervor und meinte:“ Und jetzt aufwärmen „

Seit gefühlten 100 Jahren hatte ich kein Springseil mehr in der Hand. Also Seil geschnappt und los.

Wie in der Schulzeit hops und hops und hops. Schon kam der erste Hinweis: Ein bißchen schneller die Damen, kleine Sprünge und Tempo. Nach gefühlten 20 Minuten der erste Blick auf die Uhr, die Zeit muss stehen geblieben sein. Es waren erst 5 Minuten rum und man war fix und alle vom Seil springen. Die erste Aufmunterung aus den anderen Reihen: „ Beim nächsten Mal geht es schon besser“ Bei den anderen sah das alles so leicht und „fluffig“ aus .

Nun erfolgte der erste Drill, eine laute Stimme sagte “ Runter und Liegestütze (Es wurde laut bis zehn gezählt). Anschließend: „ Die Seile wieder nehmen und Tempo gebt alles. Nun ertönte „ Seile weg in die Rückenlage, Situps.

So ging es weiter mit ein wenig militärischem Drill absolvierte ich verschiedene Übungen, die alle Muskelgruppen beanspruchten. Es wurden nur kleine Trinkpausen gemacht und wir hatten nur Sendepause wenn Sven uns z.B. Bewegungsabläufe mit Boxschlägen zeigte. Besonders reizten mich die Boxübungen. Hier konnte ich alles raus lassen, die Unzufriedenheit, den Ärger und den Frust. Der Schweiß lief, Unterhemd nass, T-Shirt nass, die Beine zitterten vor Überlastung.

Es war 12.00 Uhr, erstes Training überstanden, ich lebe noch. Es fühlte sich einfach nur gut an. Ausgepowert zu sein mit dem Gedanken du hast endlich mal wieder etwas für deine Fitness getan.

Der nächste Tag. Zunächst gab es kein Körperteil was nicht von Muskelkater befallen war. Meine Waden schmerzten unendlich vom Seilspringen, somit wusste ich dies wird nicht mein Lieblingssportgerät. Nach vier Tagen konnte ich wieder normal Treppensteigen. Während der vier Tage lief ich, als hätte ich ein Hüftleiden …. Aber nun war alles wieder schön, also warum aufhören? Weiter machen war angesagt.

Da mir Samstag nicht genug war, fragte ich den Trainer, ob er nicht noch so einen Kurs anbieten kann? Konnte er. Dienstags ab 20:30 Uhr. Somit konnte ich mich nun bereits zweimal in der Woche richtig auspowern. Aber es war nicht nur das auspowern. Wir erlernten auch sinnvolle Selbstverteidigungsgriffe um uns vor Angreifern zu schützen. Somit erkannte ich schnell, dass Ju Fitboxen für mich einfach die perfekte Mischung bestehend aus Kraftausdauertraining, Selbstverteidigungsgriffe, Boxelementen und Training aller Muskelgruppen ist.

Eine innere Ausgeglichenheit machte sich breit, und auch die ersten Erfolge stellten sich ein.

Das Training absolviere ich seit Ende Januar. Ergebnis bis dato: Ich bin sportlich wesentlich fitter geworden, ich schaffe jetzt Liegestütze, das Springseil wird noch zu meinem Lieblingssportgerät, ich musste neue Hosen kaufen.

Diese Art von Sport macht mir unheimlich viel Spaß. Ich konnte die innere und auch äußere Zufriedenheit wieder herstellen. Das schöne ist, ich muss nicht einmal den inneren Schweinehund bekämpfen um zum Training zu gehen. Natürlich muss man auch hier erwähnen, dass einen großen Teil der Trainer dazu beiträgt. Mit Witz , Humor, guter Musik und unermüdlichem Ehrgeiz macht er jedes Training abwechslungsreich und spannend.

Wer dies einfach mal erleben möchte einfach vorbeikommen und mitmachen, das Gefühl nach dem Training ist einfach nur toll!!!!

Somit an dieser Stelle ein großes Dankeschön an Sven …

Anne – Kathrin Ekelmann